„Hungry Robot“ und „ANUL“


Sind das etwa Fabelwesen aus dem All? Mitnichten, es sind Titel zweier Kurzfilme aus den Jahren 2014 und 2017, die hier unter anderem in Filmworkshops des FÖN entstanden sind. JugendVision heißt das Dach der Jugendarbeit des Vereins.

Im April 2014 traf sich ein zehnköpfiges Team für drei Tage im Filmgymnasium Potsdam. Für die Jugendlichen begann gemeinsam mit dem Filmemacher und Drehbuchautor Thomas Frick, der Greenfilmexpertin Korina Gutsche und mir, der Medienpädagogin, das Abenteuer Film. Zunächst musste herausgefunden werden, welche Erfahrungen die 12 - 16-jährigen mitbringen, und nach einer kurzen Kennenlernrunde war klar: Es gibt zwei Kameramänner, zwei Kostümbildnerinnen, jemanden für die Regie, zwei Schauspielerinnen und einen Tonmann. Nun fehlte noch die Story! Viele Ideen - doch nur eine konnte umgesetzt werden.

Das Thema der Energiewende sollte in einem amüsanten Kurzfilm umgesetzt werden: Einem hungrigen Roboter geht der Saft aus, schließlich kommt Rettung durch Sonnenenergie. Zunächst aber musste Schrott herangeschafft werden, denn dieser wurde als Requisite für den Film benötigt. Bei herrlichem Sonnenschein kam so manch einer ins Schwitzen, und nicht nur der Wasserverbrauch stieg. Climate Partner attestierten den Filmern einen CO2-Verbrauch von 336,4 kg. Dieser wurden finanziell ausgeglichen für ein Waldschutzprojekt (Kasigau Wildlife Korridor) in Kenia. Nach den Dreharbeiten und einer rasanten Schnittphase gab es schließlich im schuleigenen Kino die Premiere des Films "Hungry Robot“.
„Wie wollen wir in Zukunft leben?" war das Thema eines viertägigen Jugendfilmworkshops im Oktober 2017. Und wie produziert man bewusst einen Film umweltfreundlich und klimaneutral? Wie setzt man eine Filmidee um und wie erzählt man eine Geschichte über Nachhaltigkeit und Klimaschutz? Im Fokus standen dabei die 17 globalen Ziele der Agenda 2030 und Potsdam als Klimaschutzstadt. Die jungen Akteure aus Potsdam drehten den fiktionalen klimaneutralen Kurzfilm „ANUL aus dem All“, der die Lebenswelten von zwei Jugendlichen aufzeigt mit Blick auf Wildnis, Ernährungsweise, Konsumverhalten, Plastikmüll und Verkehr in der Stadt. Als Ausgleich für die nicht vermeidbaren CO2-Emissionen wurde ein Waldschutzprojekt in April Salumei, Papa-Neuguinea unterstützt.
Der Film „ANUL aus dem All“ wurde beim Internationalen Naturfilmfestival Green Screen 2018 in Eckernförde mit dem „Green Report Junior Preis“ ausgezeichnet.

Kristin Ehlert